Vivien: Überholspur bei Porsche

von 42 Heilbronn

Studierende der 42 lernen Softskills, innovatives Denken und Eigenständigkeit – aber sie haben nach dem Studium keinen klassischen Abschluss in der Tasche. Vier Jahre nach der Eröffnung der Schule zeigt sich: Das ist kein Hindernis. Immer mehr 42ler starten in Praktika und Vollzeitjobs – und sind auf dem Arbeitsmarkt gefragt wie nie. So auch Vivien, die seit Februar ein Praktikum bei Porsche absolviert.

Porsche steht für Geschwindigkeit und Extraklasse. Das Unternehmen zählt zu den innovativsten Playern der Automobilbranche. Seit Februar 2025 verstärkt 42lerin Vivien das Produktionsressort am Standort Zuffenhausen – dem Stammwerk der Porsche AG. Hier laufen sowohl der E-Sportwagen Taycan als auch die Ikone 911 vom Band. Vivien: „Ich war eigentlich nie der Autonerd. Aber die Produktionsprozesse, wie aus unzähligen Einzelteilen ein Auto wird, die faszinieren mich.“ Tatsächlich werden in Zuffenhausen täglich aus jeweils vielen tausend Teilen rund 300 Fahrzeuge produziert. Kundinnen und Kunden können ihren Porsche vom Sitzdesign bis zu den Felgen individuell konfigurieren – kein Porsche ist wie der andere.

Dabei ist klar: Die Automobilbranche befindet sich in einem tiefgreifenden Wandel. Die wirtschaftlichen und geopolitischen Bedingungen werden zunehmend herausfordernder. Dies hat auch Auswirkungen auf Porsche. Um das Unternehmen zukunftsfähig aufzustellen, gilt es nun, entschlossen zu handeln, Strukturen anzupassen und Kosten konsequent zu senken. Viviens Abteilung begleitet IT-relevante Initiativen, um die Produktionsprozesse zu optimieren. Eine Aufgabe der 42lerin: das Ersatzteilmanagement datengestützt verbessern. Franziska Haase, Viviens Ansprechpartnerin bei Porsche, erklärt: „In der Produktion fertigen wir innovative und zukunftsfähige Produkte, die unsere Kunden begeistern. Um dabei stabile Prozesse zu gewährleisten, müssen im Bedarfsfall umgehend Ersatzteile für Produktionsanlagen zur Verfügung stehen.“ KI kann dabei eine wichtige Rolle spielen. So soll perspektivisch ein KI-gestütztes System nicht nur melden, wenn Teile knapp werden, sondern auch voraussagen, wann bestimmte Ersatzteile benötigt werden. Franziska: „Wir müssen gerade in der Produktion immer wieder neue Wege einschlagen, um unsere Prozesse noch effizienter zu machen. Vivien bringt dafür das richtige Mindset mit und traut sich, auch mal etwas weiter outside of the box zu denken.“

Von der Theorie in die Praxis

Spiegelbildlich dazu konnte Vivien dem klassischen Hochschulstudium wenig abgewinnen. Vor der 42 begann sie ein Studium der Umweltwissenschaften, aber schon nach kurzer Zeit war für sie klar: Zu viel Frontalunterricht, zu wenig Praxis. Vivien: „Ich habe vor der Prüfung schnell alles auswendig gelernt und genauso schnell alles wieder vergessen. Das war total frustrierend.“ Anders an der 42. Wissen wird hier nicht als Selbstzweck vermittelt, sondern projektorientiert erarbeitet. Ein Lernkonzept, bei dem echte Lösungskompetenz aufgebaut wird, mit der man dauerhaft etwas anfangen kann. Ihre Arbeit bei Porsche passt da voll ins Bild. Vivien: „Dieser Werkstattgeruch und das Gefühl, wenn ein Porsche aus dem Werk rollt – während ich einen kleinen Teil dazu beigetragen habe – das ist einfach großartig!“

Sprung ins Berufsleben

Dass ihr Übergang ins Praktikum so reibungslos gelingt, ist für Vivien eine Erleichterung. „Anfangs hatte ich schon Sorge, dass ich für Unternehmen nicht genug zu bieten habe.“ Keine Lehrenden, kein offizieller Bachelor, nur das Zertifikat und die Skills. Ob das reicht? Bei Porsche merkt sie schnell: Für Unternehmen zählen oft ganz andere Dinge. Das bestätigt auch Franziska: „Das Lernkonzept der 42 ist extrem zukunftsorientiert. Und was nicht zu unterschätzen ist: Vivien hat sich sofort ins Team eingefügt.“ Teamarbeit lernen Studierende an klassischen Universitäten oft nur theoretisch – an der 42 aber zählt sie von Anfang an. Diese Woche ist Vivien beim Student Development Day zu Besuch und gibt ihre Erfahrung an andere Studierende weiter. Das Ziel: Ängste nehmen, zum Bewerben ermutigen. Und ab September wartet auf Vivien bereits die nächste Station: ein Praktikum bei der Schwarz IT.

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