Teamvorstellung: Juan

von Sophie Heinz

Meet the team - Juan

Juan studierte zunächst Mechatronik in Mexiko. Für ihn war das Studienfach ein guter Einstieg in die Ingenieurskarriere, weil es Elektronik, Mechanik und Software kombiniert. Sein Plan war, alle drei Bereiche kennenzulernen und sich später auf den Bereich zu spezialisieren, der ihm am besten gefiel. Aber wie so oft im Leben kam es anders: Durch Zufall erfuhr Juan von 42 und bewarb sich bald darauf bei 42 Silicon Valley. Die Fähigkeiten, die er dort lernte, nutzte er, um seine eigene Firma zu gründen, die ein Zahlungssystem für lokale Händler entwickelte. Seit kurzem zieht es ihn aber wieder zurück zu 42: Er gehört zum Kernteam, das 42 in Heilbronn etablieren will. In seiner praktischen Erfahrung hat dabei nicht nur das Team einen echten Mehrwert gesehen – sie war es auch, die die Behörden hierzulande überzeugte und ihm den Weg nach Heilbronn ebnete.

Juan, was genau machst Du bei 42 Heilbronn?
Aktuell überblicke ich den Lernprozess der Studierenden und stelle sicher, dass alle im Lehrplan von 42 gut vorankommen. Außerdem begleite ich sie durch die Projekte, in denen sie wertvolle praktische Erfahrungen sammeln. Das kann die Beschäftigung mit KI sein oder Web Development. Aus persönlicher Erfahrung heraus ermutige ich sie, immer auch als Entrepreneur zu denken, und Projekte nicht nur um ihrer selbst willen zu beenden. Vielleicht entwickeln sie ja ganz nebenbei eine gute Geschäftsidee. In jedem Fall erweitern sie ihr Portfolio, und können dieses Wissen später anderen anbieten.

Wie kannst Du Deine eigenen Erfahrungen als Student mit einbringen?
Mir ist es wichtig, für eine gute Atmosphäre zu sorgen. Dafür, wie hier gelernt wird, ist der Umgang miteinander essentiell. Ich will dafür sorgen, dass alle sich an der 42 Heilbronn wohlfühlen. Außerdem ist es mir wichtig, dass die Studierenden genug Zeit haben, sich mit eigenen Ideen zu beschäftigen. Sie müssen sich Raum und Zeit für freie Gedanken nehmen. Es ist wichtig, neuen Input und andere Perspektiven zuzulassen. Deswegen empfehle ich ihnen immer: Geh deinem Hobby nach, verbinde es mit Coding. Vielleicht entsteht etwas tolles Neues daraus! Wie bei 42 gelernt wird, ist sehr einzigartig. Ich möchte den Studierenden Wege zeigen, wie sie in dieser Umgebung über sich hinauswachsen können.

Wie bist Du selbst zu 42 gekommen?
Auf einem Event für Unternehmer erzählte mir jemand von dieser neuen Coding Schule: keine Lehrer*innen, kein Unterricht und am wichtigsten, tausende Computer! Ich bekam die Gelegenheit, den Campus im Silicon Valley zu besuchen und es war surreal. Ein riesiger offener Raum, und tatsächlich tausende Computer. Es sah aus wie in einem Raumschiff. Allein das war beeindruckend. Ich bewarb mich direkt am nächsten Tag und ging durch die Piscine. Ein Monat kompletter Fokussierung, das war eine der besten Erfahrungen meines Lebens. Ich konnte förmlich dabei zusehen, wie ich jeden Tag besser wurde. Am Ende wurde ich genommen. Nun musste ich nur noch meinen Eltern klar machen, dass ich die Uni abbrechen würde, um mit lauter verrückten Leuten an dieser verrückten Schule zu lernen. Ich war ein Jahr dort und machte nichts anderes als zu coden, zu essen und zu schlafen. Aber das brachte mich schnell voran. Und bald beschäftige ich mich mit KI, Web Development, Algorithmen. Bis ich mich weit genug fühlte, nach Mexiko zurückzugehen und mein eigenes Start-up zu gründen.

Wie bist Du schließlich nach Heilbronn gekommen?
Von 42 bekam ich das Angebot dabei zu helfen, einen neuen Campus in Deutschland aufzubauen. Das war für mich gar keine Frage. 42 hat mich so unglaublich vorangebracht. Nun konnte ich etwas zurückgeben. Für mich ist es bis heute unbeschreiblich, etwas tun zu können, das komplett mit meinen Überzeugungen und Werten einher geht: Bei 42 gibt es eine einzigartige Gemeinschaft vieler toller Talente. Ich kann mir kein Szenario vorstellen, in dem hier nicht etwas Großartiges geschieht. Und begleiten zu können, wie andere Menschen hier lernen und an sich wachsen, ist eine unglaubliche Inspiration. Dazu etwas beitragen zu können, ist was mich antreibt.

Was denkst Du, wie wird 42 Heilbronn sich entwickeln?
Wenn ich zurückblicke, dann ist eines der Dinge, die ich an 42 liebe, die Flexibilität ist, die das Programm einem gibt. Während der Piscine kann man ausprobieren, ob es einem gefällt, aber auch später kann man ganz verschiedene Zweige ausprobieren oder tief in ein bestimmtes Thema eintauchen. Meine Hoffnung ist es, einen Ort zu schaffen, an dem ein Haufen Hacker*innen daran arbeitet, die Welt zu verbessern. Lokal oder landesweit. Vielleicht sogar global, wer weiß! Wir leben in einer Zeit, in der sich mit Coding die ganze Welt verändern lässt. 42 kann dafür ein Ausgangspunkt sein.

Du hast keinen formalen Abschluss, war es schwierig, ein Visum für Deutschland zu bekommen?
Es hat geholfen, dass ich schon viel praktische Erfahrung hatte und jede Menge Projekte vorlegen konnte. Das hat auch die Behörden in Deutschland überzeugt, dass ich etwas Nützliches beizutragen habe. Ich denke, dass sich die Einstellung diesbezüglich schon jetzt sehr verändert hat. Nicht nur die offiziellen Stellen machen es Talenten aus dem Ausland heute einfacher, für Projekte oder Jobs herzuziehen, wenn die Expertise stimmt. Auch viele Firmen schauen inzwischen viel mehr auf dein Portfolio, und nicht mehr nur darauf, welchen Abschluss du hast, weil sie so spannende, neue Talente aus dem Ausland erreichen können. Das ist es ja auch, was 42 ausmacht: in echten Projekten an tatsächlichen Problemen arbeiten und davon lernen. Und ich bin sehr dankbar, dass ich daran jetzt in Heilbronn mitwirken kann!

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