HerHackathon: 42-Coderinnen gehen an den Start

von 42 Heilbronn

Frauen in der Tech-Welt? Eher die Ausnahme. Umso wichtiger sind Formate, die Coderinnen untereinander vernetzen und empowern. Siehe der HerHackathon im Mannheimer Schloss vom 7. bis 9. Juli: Rund 200 Frauen aus der ganzen Welt arbeiten hier in Teams, lösen Programmieraufgaben, tauschen sich aus. Die Studentinnen Eunsol und Anouk starten für die 42 – und holen einen zweiten Platz! MEHR

Eunsol und Anouk sind in Mannheim auf ihrem ersten Hackathon. Anouk: „Ich wollte schon ewig an einem Hackathon teilnehmen und habe eigentlich nur noch auf die richtige Gelegenheit gewartet. Das Konzept des HerHackathons fand ich toll – und wir haben direkt ein Team zusammengestellt!“ Die sechsköpfige Gruppe entscheidet sich für die Challenge der Schwarz IT. Die Aufgabe: Neue Lösungen finden, um Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen das Einkaufen zu erleichtern. Eunsol: „Als ich die Aufgabe gesehen habe, dachte ich: Wie soll das gehen in der kurzen Zeit?! Dann fuchst man sich rein und es klappt irgendwie. Im Grunde ist das wie bei der Piscine.“

In nur 48 Stunden entwickeln die Studentinnen einen App-Prototyp. Kernidee: Per Buddysystem Menschen, die auf Hilfe angewiesen sind, mit körperlich gesunden Menschen connecten. Letztere erhalten für ihre Unterstützung einen Gutschein für den jeweiligen Supermarkt. Die 42-Coderinnen erringen den zweiten Platz in ihrer Kategorie, ein exklusives Treffen mit Schwarz IT ist bereits geplant: Für einen Pitch soll der Prototyp weiter ausgearbeitet werden.

Boys Club

Dass Anouk und Eunsol an einem Hackathon exklusiv für Frauen teilgenommen haben, war dabei eher ein Zufall. Anouk: „Ich finde es aber unheimlich wichtig, dass es solche Formate gibt. Viele Frauen sehen die Programmierwelt als Boys Club, wo sie halt nicht dazugehören.“ Sie verweist darauf, dass mit dem HerHackathon ganz neue Bilder geprägt werden und Coderinnen als Selbstverständlichkeit dargestellt werden.

Auch an der 42 gibt es noch Nachholbedarf: Die Frauenquote der Schule liegt aktuell bei 18 Prozent, ähnlich wie in anderen MINT-Studiengängen. Es bewerben sich schlicht relativ wenige Frauen zu den Piscines. Im 42-Alltag ist das für die Studentinnen aber kein Hindernis. Eunsol: „Klar sind wir hier in der Minderheit. Dennoch sind die Arbeitsprozesse keineswegs Männerdominiert. Wir haben hier eine starke Community und unterstützen uns gegenseitig, unabhängig vom Geschlecht. Für mich war es auch deshalb der ideale Ort, um in das Coden einzusteigen.“

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