Ein Dienstagmorgen im Oktober, Yavuz Sönmez setzt die letzten wichtigen Konfigurationen um und es wird klar: Ihm ist ein kleiner Coup gelungen. Seit rund zwei Jahren versuchen seine Kolleginnen und Kollegen bei dem Porsche Tochterunternehmen, dem Dienstleister MHP, eine falsch konfigurierte Anwendung in der Cloud zu reparieren. Yavuz gelingt es schließlich – in seinem zweiten Monat als Praktikant bei MHP. „Für mich war das einer der coolsten Momente überhaupt“, so Sömnez, der ursprünglich aus Frankreich stammt.

Heilbronn statt Paris!

Das Rüstzeug für diesen Job – selbstständig Probleme zu lösen und neue Wege zu erkunden – hatte er sich seit Beginn seines Studiums an der 42 Heilbronn im Juni 2021 angeeignet. Vorangegangen war Biologiestudium an der Universität Bordeaux, das er 2019 abgebrochen hatte. Danach wollte er an die ursprünglich in Frankreich gegründete und landesweit bekannte 42. „Konventionelle Unis mit ihrer theoretischen Herangehensweise bereiten IT-Studierende schlicht nicht so gut vor auf das spätere Berufsleben. Wir Coder brauchen vor allem Praxisbezug und kreativen Freiraum.“ Genau das bietet die 42. Er entscheidet sich für Heilbronn statt Paris, Lyon oder Nizza. Weil er eine neue Fremdsprache erlernen will, ihm die Internationalität hier gefällt und es ihn reizt, beim Start einer neuen Schule dabei zu sein.

Vom Hackathon zu MHP

Den Kontakt zu seinem Praktikumsgeber stellt er während eines MHP-Hackathons im März 2022 her. Er hatte bereits an mehreren dieser Kreativ-Marathons teilgenommen, ist dieses Mal aber besonders fasziniert. Die Aufgabe: Einen Konfigurator zu bauen, mit dem sich Endverbraucher am Rechner ihr Traumauto spielerisch zusammenstellen können. Yavuz‘ Team gewinnt den zweiten Platz und er beschließt sich nur wenige Tage nach dem Hackathon für ein Praktikum bei MHP zu bewerben. Interesse an seiner Person und Wertschätzung für seine Fähigkeiten sind sofort da: „Bereits im Bewerbungsgespräch wurde ich konkret nach meinen Fähigkeiten gefragt, damit ich genau in das Team komme, mit dem ich am meisten matche.“ Drei von sechs Monaten hat er jetzt absolviert. Als Teil des Teams im Bereich Infotainment arbeitet er daran, die internen Arbeitsprozesse durch IT-basierte Lösungen zu erleichtern. Dabei arbeitet er mit Linux, Docker sowie verschiedenen elektronischen Steuergeräten aus der Automobilindustrie und programmiert mit Typescript und Python.

Über kreative Freiheit

Arbeitszeit und Arbeitsort darf er sich frei einteilen. Ganz nebenbei lernt er auch viel über die Hardware der Autos. Yavuz: „Ich genieße hier die kreative Freiheit, meine eigenen Lösungswege entwerfen und implementieren zu können. Und außerdem die Freiheit, jederzeit und von überall aus arbeiten zu können.“ Für seine Laufbahn als Coder habe er als Praktikant bei MHP bereits jetzt vieles gelernt. Später will er sich aber weniger auf Beratung, sondern vielmehr im technischen Bereich mit Fokus auf Cybersicherheit spezialisieren.